20150629

Ela sò quer viajar. Die Wahrheit über Ingwereis. Ein kleines Update zu meinem in letzter Zeit unverfolgbar gewordenem Leben. Oder auch: Ich bin müde und kann nicht schlafen und dieser Titel ist eh schon viel zu lang aber egal. Oder einfach: Heute und Gestern und die Zeit dazwischen.

Ich habe noch Fünf Stunden, Siebenundvierzig Minuten und immer weniger und weniger Sekunden, um meinen erholsamen Schlaf auszuüben und anschließend frisch (hm-hm) und munter (hust) in die Schule zu reisen.

In meinen Ohren, meinem Kopf: 

Oriente - Linda Louca e Mimada


Heute haben Ma und ich endlich den Park Redenção besucht. Grund dafür waren Apanhador Só und ihr Konzert dort mitten im Rasen, umringt von bunten Pullovern, Haremshosen, Hüten und den Menschen darin, am Boden sitzend und nach jedem Lied laut applaudierend. Apanhador Só waren wunderbar. Klänge von Fahrradreifen, Gitarren, Stimmen und Köchtöpfen. Und Küchenhacheln.
Zufälligerweise befand sich das einzig freie Stckchen Rasen zwei Meter hinter Ju und Vi, die ich gerade erst letztes Wochenende kennen gelernt hatte. Durch sie trafen wir später auch noch Gl, und gemeinsam spazierten wir nach dem Konzert (welches leider irgendwann einfach endete und unsere Herzen entzwei brach) (werte letzt geschriebenen Satz als Metapher, unsere Herzen sind immer noch heil, jung und gesund) bis ans andere Ende des Parks.
Dort fand eine kleine LGBT-Parade statt und wir blieben zwischen den Regenbogen-Flaggen bis es dunkel wurde. Am heimweg kamen Ma und ich an einem seltsamen Eiscafé (im Sinne von Café das Eis verkauft) vorbei und verspeisten Ingwer-, Cachaça-, Minz- und Schwarze Schokolade-Eis.


Eine kleine Information am rechten Rande:
Meiner hochvertrauensvollen Meinung nach
ist Ingwereis die neue und höchstoffizielle,
 effektive und lecker-hellbräunlich-gelblich-aussehende
Heilkur gegen Halsschmerzen.
Du hast zu viel zeit brüllend 
und grölend am Nova Rock verbracht?
Hier kommt die Lösung leicht und luftig angeschwebt:
INGWER-EIS!
Du hast dir eine eiternde Mandelentzündung obersten Grades
eingefangen und möchtest eine Operation trotzdem ganz gerne vermeiden?
INGWER-EIS!!
Die wunderbare Lösung für alles.

Noch eine Information am rechten Rande:
Zu Risiken und Nebenwirkungen
 lesen Sie die Packungsbeilage
 und fragen Sie
 Ihren Arzt oder Apotheker.


Gestern war ich mit Ma im Theater. Die kleine Bühne in dem kleinen Saal mit der kleinen Türe befand sich in einem riesigen Gebäude welches sich mit dem brillianten Namen 'Institut für Deutsche Sprache' schmückt. Sogar die Toilettenschilder waren zweisprachig (Brasilianisches Portugiesisch und Deutsch) und das war wirklich komisch. Irritierend irgendwie.
Das Theaterstück war aber zum Glück vollkommen in Portugiesisch (und ein bisschen Jiddisch, nachdem es um drei Jiddische Frauengenerationen in Deutschland ging, aber das Jiddisch war nicht allzu irritierend). 
Später tranken wir Mitternachtstee und redeten und schliefen spät.

Apropos spät schlafen. Ich habe noch (vollkommen und auf die MINUTE genau) Fünf kostbare Stunden verwendbare Schlafzeit. ▼




20150524

Immer noch nicht von Piranhas und anderen Ungetieren wie Seekühen oder Urwaldleoparden zerfetzt, aber potentielles Opfer Verbrechen wie dieser.






Nun ist es also endlich, endlich so weit und ich habe das offizielle Recht, ohne zu Lügen schreiben zu können, ich wäre beinahe von Piranhas gefressen oder von einem Krokodil verspeist geworden. Schön, oder?


Eine kleine Information am rechten Rande
Es existiert auch ein solches Bild
 mit Mir und Krokodil als Hauptakteure,
 jedoch befindet es sich leider aufgrund der Akkuschwäche
 meiner treu geliebten Fotokamera in Fremden Händen
 und ich habe es bis jetzt
 noch nie gesehen.
 Aber ich habe ein Krokodil in Händen gehalten!!
 Ein echtes, kleines Krokodilchen.



Ich bin also vor kurzem erst aus den weiten Tiefen des Amazonasgebietes wieder nach Hause gereist. Der vielleicht traurigste Tag meines Lebens (okay, nicht ganz aber fast) war der erste Tag wieder zuhause in Porto Alegre. Keine Urwaldpflanzen mehr, keine Indianer mehr, keine außergewöhnlichen Tiere mehr, keine Austauschschüler mehr, kein Boot mehr, keine Hängematte, seltsame Früchte, liebe Koordinadoren und generell: kein Amazonas mehr.

Dafür aber Tonnen an Fotos, wunderschöne Erinnerungen, neue Freundschaften (wenn auch verstreut am Globus von Dänemark bis Australien) und viele neue, außergewöhnliche experiences...

Die ersten vier Tage der Reise verbrachten wir in den Städten Manaus und Presidente Figueiredo. Es regnete wirklich viel dort und es gab Tage, an denen wir nie richtig trocken wurden. 
Hatten wir es da einmal geschafft, bei klarem Himmel draußen unterwegs zu sein, mussten wir nämlich durch kleine Bäche, Laken und Höhlen schreiten, die mindestens bis zu den Knien mit Wasser gefüllt waren ♥.

Noch eine Information am rechten Rande:
Der Name 'Regenwald' stammt auf jeden Fall
und ohne Zweifel von dem nass klingenden Substantiv
'REGEN' ab.
Es Regnet im Amazonasgebiet mindestens zwei Mal pro Tag,
aber es ist so heiß dort, dass es nie stört
 

In Manaus besuchten wir das wunderbarste Theater überhaupt und in Presidente Figueiredo wanderten wir durch Urwaldpfade und besuchten Zoos und Seekuhstationen.




Außerdem kamen wir ins Fernsehen, weil wir zufällig zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort waren und dort einen schmierigen Reprter mit seinem ungeduldigen Kamerapersonal und Equipment antrafen, die über einen kleinen Tierpark irgendwo im Gebüsch berichteten.

Wir fuhren zu einem großen See und erfuhren von Fischen die in Urin im Wasser vernarrt sind und aus lauter liebe zu der heimtückischen Flüssigkeit normalerweise schnellstens deren Eigentümer aufsuchen, um sich anschließend in seinen Körperöffnungen zu verkriechen (?!?). Keiner von uns wusste wirklich, ob der Reiseführer nur ein wenig Angst verbreiten wollte oder ob es wirklich stimmte, aber wir hatten alle viel Respekt vor dieser Information und versuchten, die Urin liebenden Fische nicht herauszufordern..

Die ersten vier Tage der Reise waren also wirklich leiwand, aber als wir dann am fünften Morgen das Boot ♥ betraten, merkten wir, das Abenteuer hatte gerade erst angefangen..






Die Reise ans Amazonasgebiet war auf jeden Fall das wunderbarste, lustigste und schönste meines gesamten Auslandsjahres und ich bin so froh, all diese schrägen Kreaturen der Gattung Austauschschüler kennen gelernt zu haben, die diesen Trip mit mir über- und er-lebt haben. ▼










20150427

Die Flut der letzten Wochen starred by Fotos.




Starred by: lena und ja an meiner Wand.



Starred by: meiner linken Hand, Nagellack in der Farbe mit dem klingenden Namen 'coffee' und Bl's wunderbar kreativen Yin Yang, gemalt mit dem textmarker den die Japaner eigentlich zum unterschreiben der Länderfahnen verwenden wollten.


Eine kleine Information am rechten Rande
Wieder einmal wurden meine Nägel von den Feilen,
Stäbchen, ätzenden Flüssigkeiten und
  den brutal raspelnden, streichenden und schneidenden 
Händen in den dunklen Gemächern des Nagelstudios vergewaltigt.

Noch eine Information am rechten Rande
 Mittlerweile blutet mein Nagelbett nicht einmal mehr
 

Starred: störendes Straßenschild und rosarotem Blühebaum.


Starred by: Porto Alegre, Touristenbustour und Lago Guaiba.


Starred by: einem Berg im Süden Porto Alegres, Touristenbustour, Kraftfahrzeug und kleinen Häuschen 


Starred by: Est, lena und dem vergeblichen versuch, die blasse, europäische Augenringe vor der Sonne zu schützen. #ichbinkeinterrorist.


Starred by: straßenmarkt und orientationslosen Mexi- Brasili- und Österreich- ian_er_innen (welche nach der Aufnahme dieses Bildes direkt an einem der Berühmtesten Hotels der Stadt vorbeikommen und dort als Groupies drei Stunden lang auf *husthust* 'berühmte' Boxkämpfer warten werden, um ihnen anschließend hysterisch zuzujubeln und euphorische Fanbilder mit zu schießen).

Eine dritte Information am rechten Rande
 Oben beschriebener Vorfall ist (zu meiner großen Verlegenheit)
 wirklich geschehen. Es waren die drei längsten Stunden MEINES LEBENS,
vor allem weil diese nutzlosen Boxkämpfer ewig auf sich warten ließen
und schlussendlich nur zwei mickrige Witzfiguren von Boxkämpfern
aus dem Hotel geschländert kamen.

Und noch eine Information am rechten Rande
Später trafen wir einen der großen, starken,
charakteristischen Boxkämpfer auf einem Plastikstuhl
vor einem Sushi-to-go-fast-food-Restaurant.

Weil's so schön ist noch eine Information am rechten Rande
Wir hätten uns die drei Stunden warten sparen können.
DREI STUNDEN!!

Eine letzte Information am rechten Rande
In drei Stunden können 450 000 Butterkekse produziert werden.




Starred by: Zirkus Tihany, Mond, glitzernde Pfauenkostüme, Kuchen, Susi, und über hunderttausenddreiundvierzig kreischendern Kindern.


Das Lied des Tages: Hobbits Song - Lothlötyen



Starred by: Hügel, Abgrund, wunderbarer Ausblick und Unbekannten mit schönen Pullovern.